Auf Einladung der Forstverwaltung Quellenschutz der Stadt Wien, die eine Fläche von rund 14.400 Hektar im Hochschwabgebiet und 18.500 Hektar im Rax- und Schneeberggebiet bewirtschaftet, sind die Forstfrauen am 20. Juni 2025 im Naturwald Reservat Schiffwald mit dem sagenumwobenen Teufelssee unterwegs.
Wir danken dem Leiter der Forstverwaltung Oberforstrat Dipl.-Ing. Peter Lepkowicz und Revierleiter Ing. Manfred Arrer schon jetzt sehr herzlich für diese tolle Gelegenheit!
Vom Museum über Bergsturz und Köhlerplatz ins Chaos am Waldboden
Nach der Begrüßung bei einem kleinen Frühstücksimbiss starten wir mit Manfred Arrer, Leiter des Reviers Wildalpen, im Museum Hochquellenwasser Wildalpen im neugestalteten Ausstellungsraum „Wildtiere des Waldes“, d.h. mitten unter den Wildtieren, Rauhfußhühnern und Vögeln des Waldgürtels (Luchs, Auerhahn und Co.).
Danach fahren wir über Siebensee nach Kreuzpfäder/Hochleitn (ca. 1.300 m) zum Beginn unserer Wanderung durch das Naturwaldreservat Schiffwald. Nach einer ca. zweistündigen Wanderung am Fuße der Abbruchkante des „Bergsturzes von Wildalpen“ hautnah vorbei an Grießstein, Ebenstein, Schaufelwand und Brandstein kommen wir am sagenumwobenen Teufelssee vorbei. Bei der Seltenheimjagdhütte ca. am halben Weg gibts eine kleine Stärkung.
Zum Bergsturz einige interessante Details: Zwischen 5.900 bis 5.700 Jahren v.Chr. ereignete sich im Gebiet von Wildalpen der vermutlich größte Bergsturz der Ostalpen, wahrscheinlich aufgrund von Starkregenereignissen. Man schätzt, dass dabei in Summe rund 1,3 bis 1,4 km³ an Gesteinsmasse bewegt wurden. Infolge des Bergsturzes sind sieben Seen entstanden – daher der Name Siebenseegebiet. Weitere Zeitzeugen in der Landschaft sind das Siebenseemoor und eine Tomahügellandschaft mit dem markanten Vorderen, Mittleren und Hinteren Moosloch.
Eine weitere Besonderheit im Bergsturzgebiet stellt das dortige Eibenvorkommen mit seiner herausragenden Geschichte dar.
Schließlich erreichen wir am Brunnboden, einem ehemaligen Köhlerplatz, das Ziel unserer Wanderung. Von dort geht’s mit dem Auto über die Hirschlacke vorbei an der Felskulisse des Höllkogels zurück nach Siebensee.
Auf der Fahrt gibt es noch eine weitere Besonderheit zu sehen, nämlich die Effekte von liegendem, aber auch stehendem Totholz auf die Entwicklung der Naturverjüngung. Insbesondere Tanne und Eibe, aber auch Laubhölzer profitieren vom Totholzmanagement, vor allem vom "Chaos am Waldboden".
Abschließend gibt’s einen gemütlichen Ausklang bei einer kleine Stärkung in der Siebenseejagdhütte in der Nähe des Hartlsees.
Organisatorisches:
- Treffpunkt: Wir treffen uns um 9.00 Uhr beim Museum Hochquellenwasser Wildalpen - Ausstellung WASSER WALD WILD(NIS), Säusenbach 14, 8924 Wildalpen
- Dauer: Es handelt sich um eine ganztägige Exkursion, die konkrete Dauer hängt auch vom Wetter und unserem Wissensdurst ab.
- Kosten: Die Teilnahme an der Exkursion ist kostenlos.
- Anmeldung: Die Anmeldung erfolgt über dieses Anmeldeformular.
Bitte beachten:
- Anfahrt: Die Anreise zur Exkursion erfolgt individuell, bei der Bildung von Fahrgemeinschaften kann nach Vorliegen der Anmeldungen geholfen werden. Auf der Exkursion selbst sind wir in Fahrgemeinschaften mit PKWs der Teilnehmer:innen unterwegs.
- Anforderungen: Der Schwierigkeitsgrad der Wanderung ist leicht mit wenig Höhenunterschied, Bergschuhe sind dennoch erforderlich, Bergstöcke bitte nach persönlicher Vorliebe mitnehmen.
- Verpflegung: Für Verpflegung ist gesorgt. Bei heißem Wetter empfiehlt es sich aber dennoch, Getränke mitzunehmen .
- Witterung: Die Exkursion findet bei jedem Wetter statt. Je nach Witterung sind Sonnenschutz, Regenschutz und entsprechende Bekleidung erforderlich.