Beim Stichwort „Biodiversität“ denken wir meist an ökologische Zusammenhänge und daran, welche fachlichen Schlussfolgerungen sich daraus für die Bewirtschaftung forstlicher und landwirtschaftlicher Flächen ergeben. Aber Biodiversität zieht viel weitere Kreise und wirkt sich tief in die Wirtschaft hinein aus, vom einzelnen Betrieb bis hin zur Makroökonomik. Der Schutz von Biodiversität bietet neue Geschäftsmöglichkeiten, gleichzeitig bedeutet der Verlust von Ökosystemleistungen gewaltige Risiken und verursacht schon jetzt jährlich immense Schäden weltweit – mehr als genug Gründe für die Finanzbranche, sich mit Biodiversitätsthemen eingehend zu beschäftigen.
Über 50 % der globalen Wertschöpfung hängt lt. Studien von der Natur ab. Dem Finanzsektor kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Durch Investitionen, Versicherungen und Kredite kann entweder eine negative Auswirkung auf die Biodiversität verursacht werden oder es können Chancen genutzt werden um biodiversitätsfördernde Maßnahmen zu finanzieren. Am 30. Jänner 2025 luden die Forstfrauen gemeinsam mit Expertinnen von der Raiffeisen Bank International zum Online-Vortrag
Biodiversität in der Forst- und Agrarwirtschaft:
Chancen und Herausforderungen im Dialog mit RBI AG
Ziel des Vortrags war es, die Bedeutung der Biodiversität in der Forst- und Agrarwirtschaft zu beleuchten, ihren Einfluss auf die Wirtschaft zu verdeutlichen und die Anforderungen aus Sicht der Banken zu erläutern.
Christine Würfel, Maria-Elisabeth Bruckl, Jasmin Schnarr und Evamaria Hammerschmid (alle Raiffeisen Bank International, Wien) gaben einen Überblick über das regulatorische internationale Rahmenwerk, das von allen Wirtschaftsakteuren Anstregungen in Sachen Biodiversität fordert, und stellten die diesbezüglichen Erwartungen von Banken an Unternehmen dar, ebenso wie die Vorteile der Integration von Biodiversitätsaspekten für Unternehmen.
Ergänzt wurde der Vortrag von konkreten Fallbeispielen, wie Vorgaben zu biodiversitätsbezogenen Maßnahmen bereits in Kreditvergaben einfließen können.
Den Abschluss des Abends bildete neben Fragen der Teilnehmer:innen ein Überblick über weiterführende Tools und Links zu Biodiversitätsdaten, Standards und Regularien - und die Erkenntnis, wie wichtig der Blick über den eigenen Tellerrand ist, nicht zuletzt, um in einen Austausch mit der jeweiligen "Hausbank" zu gehen.
Herzlichen Dank an die vier Expertinnen und an Forstfrau Anna Lentner, die den Abend initiiert hat!
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