Der Wetterbericht war nicht 100%ig optimistisch, wir Forstfrauen dafür umso mehr! Am 24. Mai trafen wir uns wieder einmal mit "unserer" Führerin Maria am Parkplatz Rothschildteiche zur Borkenkäferexkursion ins Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal - Maria zum ersten Mal mit kompletter kleiner Familie 😊.
Und dann ging es auch gleich los. Herrlicher Wald in unglaublich vielen verschiedenen Grüntönen, der glitzernde Ybbssteinbach und so viele kleine Dinge zu entdecken: Blumen, Heuschrecken, Tierknochen, Zeugnisse früherer Wegebautechniken…
Und Maria ist eine Meisterin darin, scheinbar trockene Theorie, spannend zu vermitteln! Wir erfuhren viel Interessantes über die Aufgaben des Wildnisgebietes:
- Prozessschutz
- Forschung
- Bildung
- Schutz von Biodiversität
- Bereitstellung von Referenzflächen
Biodiversität ist auch das Zauberwort gegen die fortschreitende Umweltzerstörung. Selbst der Borkenkäfer hat in einem so artenreichen Ökosystem wie dem Wildnisgebiet keine zerstörende Funktion, sondern ist ein Teil des großen Ganzen. Das sollten und könnten auch wir Menschen sein!
Sehr beeindruckend waren die Flächen, die 2009 von einer großen Lawine zerstört wurden, und wo jetzt zwischen den fast weißen toten Baumstämmen wieder Lebensraum für eine wunderbareNaturverjüngung entstanden ist. Dort nahmen wir uns dann gemütlich Zeit zum Jausnen und Plaudern. Zeit ist auch so ein Begriff, den die Natur im Überfluss hat, und die wir uns auch wieder mehr nehmen sollten! Begriffe wie Kadaververjüngung, Resistenz und Resilienz weiß Maria so lebendig zu vermitteln wie kaum ein anderer! Überhaupt konnten wir uns viele interessante Gedanken mitnehmen. Buchdrucker und Fichte gehören zusammen wie Verwesung und Wachstum, Leben und Tod…
In der Land- und Forstwirtschaft können wir so viel Positives bewegen! Uns selbst und unseren Mitmenschen zuliebe! Dabei musste ich immer an folgenden schönen Satz denken:
Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, verändern wir die Welt! (afrikan. Sprichwort)
Danke Dagmar fürs Organisieren und den Forstfrauen für den regen Meinungsaustausch! Bis zum nächsten Mal!
Text: Theres Huber
