Oder: Forstfrauen, Eiben, Heuschrecken und Korallen.
19 Forstfrauen, 2 Männer, 2 Hunde und die Exkursionsleiterin Maria machten sich am 2. September auf, um das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal zu erkunden.
Mit 7.000 ha ist es das größte Wildnisgebiet Mitteleuropas, was aber winzig ist im Vergleich zu den großen Flächen der Wildnisgebiete in Kanada.
„Luckert wie a hohle Buch’n“
Was zeichnet ein Wildnisgebiet aus? Sind es Begegnungen mit Bären, Wölfen oder gar dem Yeti? Gemäß IUCN (International Union for Conservation of Nature) handelt es sich bei einem Wildnisgebiet um ein Gebiet, in dem die Natur ihren Lauf nehmen kann. Ohne, dass der Mensch eingreift. Es darf also beispielsweise Totholz liegen bleiben und langsam verrotten. Guide Maria nennt es auch „Bio-Totholz“, weil es die Lebensgrundlage für viele Organismen ist. Im Wildnisgebiet darf sich der Wald frei entwickeln. Es dürfen auch solche Bäume fortbestehen, die den Ansprüchen der forstwirtschaftlichen Nutzung nicht gerecht werden. Etwa Buchen, die während ihrer langen Geschichte hohl geworden sind. Oder Eiben, die zu den ältesten Bäumen überhaupt zählen und am ältesten werden. Zeit spielt im Wildnisgebiet keine Rolle.
Korallen im Wald
Doch der Wald ist mehr als die Summe der Bäume. Es ist vor allem der Boden, der den Wald ausmacht. Und hier gedeiht einiges. Beispielsweise Heuschrecken, Käfer und Pilze. Durchaus auch sehr dekorative. Wie etwa der Korallenpilz, der mit seinem prächtigen Gelb seinem Namenspatron sehr ähnelt. Über einen schmalen Jägersteig, große Baumstämme, einen Lawinenhang und durch einen Bach führt die Route. Der Weg bietet Zeit zur Reflexion, welche Rolle wir spielen auf der Erde, ob die Natur uns braucht (oder wir sie).
6 Stunden, 4 Pausen und unzählige starke Eindrücke später ist die Exkursion zu Ende. Ein großartiger Tag, mit einzigartigen Blicken und gutem Austausch untereinander bleibt in Erinnerung.
Text und Fotos: Daniela Sisa