Im Projekt Fem4Forest beschäftigen wir uns sehr intensiv mit der Frage, was es braucht, damit Frauen in der Forstwirtschaft mehr Stellenwert bekommen. Aus vielen Rückmeldungen kommt unter anderem auch ein Aspekt sehr klar zum Vorschein: Es braucht Vorbilder in der Öffentlichkeit, die aufzeigen, dass es möglich ist, dass auch frau es schaffen kann.
Neuigkeiten und aktuelle Informationen
Der Waldmontag – der digitale Holzstammtisch bringt verschiedenste Themen, die für die Forstwirtschaft wichtig sind, niederschwellig und informativ in die Wohnzimmer von Waldbäuerinnen, Waldbauern und der an der Waldbewirtschaftung interessierten Bevölkerung. Am Montag, dem 21. März 2022 lautete das Thema des Waldmontags "Wald in Frauenhänden - Wir schaffen Bewusstsein, damit Gerechtigkeit der Geschlechter auch für die Forstwirtschaft einen unschätzbar großen Gewinn bringt."
Irgendwie passt es nicht zusammen – viele Waldbesitzungen sind in Frauenhänden, aber in den verschiedensten Führungsgremien von forstlichen Interessensvertretungen und Gemeinschaften finden sich fast ausschließlich Männer.
Diese Dissonanz nahmen die Forstfrauen mit Dagmar Karisch-Gierer und der Waldverband Steiermark als Anlass, um auf europäischer Ebene ein Projekt erfolgreich zu initiieren. Fem4Forest startete am 1. Juli 2020 mit 14 Partnerorganisationen aus zehn Ländern des Donauraumes: Slowenien, Kroatien, Österreich, Deutschland, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Rumänien, Tschechien, Bulgarien und Ukraine.Österreich ist dabei mit der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl, dem Waldverband Steiermark und dem Verein nowa vertreten.
Das Projekt verfolgt das Ziel, Waldbesitzerinnen bei der Steigerung des Einkommens aus ihrem Wald und Forstmitarbeiterinnen beim Gehen ihres Berufsweges in der Forstbranche zu unterstützen. Die österreichischen Projektpartner und die Forstfrauen erhoffen sich dadurch eine maximale Nutzung der Potenziale und eine facettenreiche Sichtweise auf Themen und Herausforderungen, mit denen Frauen in der Forstwirtschaft konfrontiert sind. Der übergeordnete Beitrag des Projekts liegt in der Steigerung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Forstbranche, der Regionen und der Länder des Donauraums.
Durch das Erkennen eigener Stärken und Fähigkeiten und mit Unterstützung eines Mentoring- und Schulungsprogrammes werden Frauen in der Forstwirtschaft ihre besonderen Kompetenzen bewusst gemacht. Gesteigertes Selbstbewusstsein und gestärkter Mut sollen dazu führen, dass sich Frauen vermehrt in die Bewirtschaftung ihrer Wälder einbringen, dass sich Mitarbeiterinnen in forstlichen Organisationen höhere Positionen zutrauen, diese auch einfordern und dass sie sich zukünftig als Führungskräfte und Gestalterinnen in forstlichen Gemeinschaften, Organisationen und Unternehmen wiederfinden.
Mit dem gemeinnützigen Regionalverein nowa aus Graz, der sich äußerst engagiert mit Gleichstellungsfragen auseinandersetzt, ist eine Organisation im Netzwerk des Projekts involviert, die ihre Expertise und Kompetenz im Bereich Genderthematiken, Mentoring und Weiterbildung einbringen wird. Der Fachbereich Bildung der Steiermärkischen Landarbeiterkammer und die Fachschule Grabnerhof unterstützen dieses Vorhaben ebenso wie Forstpflanzenzüchter Lieco und sorgen damit für eine Verbreitung der Projektergebnisse auf verschiedenen Ebenen.
Nach Beendigung des Projektes stehen der Forstwirtschaft erfolgreiche Modelle, die im Rahmen von Pilotaktionen erarbeitet und erprobt wurden, zur Verfügung und sollen nachhaltig für die Stärkung von Frauen in der Forstwirtschaft sorgen.
Die Finanzierung erfolgt über das Programm Interreg Danube Transnational. Führender Projektpartner ist das Slowenische Forstinstitut mit der Projektleiterin Dr.in Nike Krajnc.
- TITLE: Forests in women ‘s hands
- Acronym: Fem4Forest
- Projekt Nr.: DTP3-500-1.2 Fem4Forest
- Start: 1.07.2020 Ende: 31.12.2022
- Projektbudget: € 1.6 Millionen
- Partner: 14 Partner aus zehn Ländern (7 ERDF, 2 IPA, 1 ENI-UA), davon drei aus Österreich
- Assoziierte Partner: zehn Partner, davon drei aus Österreich
DTP3-500-1.2 Fem4Forest, Project co-funded by European Union funds (ERDF, IPA, ENI)